Mittwoch, Februar 16, 2005

Winterdialog

Im Winter sind nicht nur die Tage kürzer,
auch manche Dialoge fallen recht kurz aus:

"Zur Abwechslung schneit es wieder einmal..."

"Ich habe einen Schneehund,
mir gefällt das Wetter!"

"???"

Sonntag, Februar 13, 2005

Grünspecht

In Nachbars Garten, am, durch das Tauwetter der letzten Tage, schneefreien Rasen, konnte ich ihn beobachten - einen Grünspecht.
So wie sein kleinerer Verwandter, der Grauspecht, fällt er durch seine grünlich-graue Färbung auf, nur ist der Grauspecht etwa so groß wie eine Amsel, wo hingegen der Grünspecht etwa die Größe eines Eichelhähers hat. Beide halten sich, im Gegensatz zu den anderen Spechten, gerne am Boden auf, weswegen sie als Erdspechte bezeichnet werden. In der Erde suchen sie vorzugsweise nach Insekten. Mit ihren starken Schnäbeln ist das für sie kein Problem.
Ich konnte nicht erkennen was der Grünspecht im Rasen entdeckt hatte, jedenfalls hatte er schon ein kleines Loch gegraben und hackte weiter darin herum und fraß wohl auch. Zwischendurch streckte er sich, um seine Umgebung zu kontrollieren, selbst seinen Kopf mit dem starken, langen Schnabel überstreckte er, als ob er so besser sehen könnte.
Es handelte sich um ein Männchen, da ich neben dem roten Scheitel auch einen ebenso gefärbten Fleck unter den Augen erkennen konnte und der fehlt den Weibchen. Ansonsten war seine Unterseite zart lindgrün gefärbt, die Oberseite deutlich intensiver, wobei das kräftigste Grün die Flügeldecken aufweisen.
Bisher leider nur ein einziges Mal hat sich so ein Grünspecht auch bis ans Futterhäuschen herangewagt. Ein Meisenknödel war zu verführerisch gewesen.

Freitag, Februar 11, 2005

Sumpfmeise II

Worum es in meinem "Sumpfmeisen"-Beitrag gegangen ist?
Am Futterhäuschen ist mir eine Meise aufgefallen, die, obwohl in Größe und Verhalten eindeutig eine Meise, sich doch durch ihre verwaschene, unscheinbare Gefiederfärbung von Kohl- oder Blaumeisen unterschied. So habe ich im Bestimmungsbuch nachgesehen und da gibt es zwei Arten die in Frage kommen: die Weidenmeise und die Sumpfmeise.
Beide weisen den deutlich schwarz gefärbten Kopf auf und sind sonst eher blaß-beige bis hellgrau gefärbt. Im Bestimmungsbuch wird aber darauf hingewiesen, daß die Weidenmeise "nur selten ein Futterhäuschen besucht", die Sumpfmeise aber "häufig". Da ich sie aber eben dort beobachtet habe und keine weiteren Unterscheidungsmerkmale kenne, muß ich mich auf den Hinweis der "Besuchswahrscheinlichkeit" verlassen und nehme nun mal an, eine Sumpfmeise gesehen zu haben.
Übrigens werden Sumpfmeise und Weidenmeise auch unter der Bezeichnung Graumeise zusammengefaßt, was ich aufgrund ihrer Färbung und ihres, sich nicht auf Sumpfgebiete oder Weidenbestände beschränkenden Vorkommens, viel passender finde.
Da der schwarze Kopf der Sumpfmeise glänzt, wird sie auch Glanzkopfmeise genannt, im Gegensatz zur Weidenmeise, deren schwarzes Kopfgefieder glänzt nicht und die heißt deshalb Mattkopfmeise, so wie ihre Unterart, die Alpenmeise, die aber...

Donnerstag, Februar 10, 2005

Nachtrag

Wie ich gestern draußen unterwegs war, bin ich auch in die Nähe eines von Sträuchern dicht gesäumten Bachlaufes gekommen und da konnte ich Tiergeräusche hören, die ich nicht eindeutig zuordnen konnte.
Das bringt mich auch wieder auf eine alte Schilderung - einmal schrieb ich, daß ich mir nicht sicher war ein Reh oder einen Hasen gesehen zu haben.
Wie kann das nur sein?
Die beiden unterscheiden sich doch relativ gut, nicht wahr.
Doch im schwachen Dämmerlicht, wenn man nur mehr das Weghuschen von Etwas wahrnimmt, wenn einem gerade noch eine kurze Bewegung auffällt, bevor dieses Etwas verschwunden ist, wenn die Sicht von Zweigen verdeckt wird, wenn man gedanklich ganz wo anders war und man von dem unscheinbaren Geschehen überrascht wird, dann verändern sich die Sicherheiten.
Was war da zu sehen und was hat man wirklich gesehen, oder was bildet man sich danach ein gesehen zu haben. Was kann man aus dem Drum-herum schließen, war es möglich oder wahrscheinlich, oder war es nur ein Wunsch?
So war es auch gestern. Sehen konnte ich kein Tier, nur hören und in der stillen Nacht klingen Geräusche immer anders, vorallem lauter und sind damit schwerer zuordenbar.
Manchmal klang es wie ein feines Grunzen, dann doch eher wie ein Schnattern, manchmal glaubte ich Körper durchs Unterholz brechen zu hören, dann klang es wieder als ob Flügel flattern, schwingen würden. An einem offenen Bachlauf finden sich gelegentlich überwinternde Enten ein, doch würde ich dort eher Wildschweine vermuten.
Enten, Wildschweine, die müssten doch zu unterscheiden sein, oder?
Eigentlich schon, aber ich bin mir nicht sicher, was ich da gehört habe, auch wenn es unwahrscheinlich klingen mag.
Ich verstehe nun jedenfalls besser, warum bei Feldstudien eventuelle Sichtungen von seltenen Tieren, wie Luchs, Wolf, ja selbst Bär, von Forscher eher skeptisch beurteilt werden.

Mittwoch, Februar 09, 2005

Auf freiem Feld

Das kommt davon, wenn man sich zu lange nur in bewaldetem Gelände bewegt. Man vergißt, wie schön es ist, in einer kalten, sternenklaren Winternacht über freies Feld zu wandern.
Selbst in einer Neumondnacht reicht die Helligkeit des vom Schnee reflektierten Lichts um ohne Lampe gehen zu können, man sieht die Konturen der Landschaft, erkennt Pflanzen und Tiere, kann seine Schritte sicher wählen und über allem erstreckt sich die unermeßliche Weite des sternefunkelnden Nachthimmels.
Kein Baum schränkt die Sicht ein oder verdunkelt den Weg. Die Nacht ist nicht dunkel, verborgen, beunruhigend, rundherum nur offene Landschaft. Weite die erhebt, weil sie blicken läßt, weil sie die Augen schweifen läßt, weil die Dinge etwas von uns abrücken, uns damit Luft lassen und so den Gedanken Freiräume eröffnen um durchzuatmen und den einengenden Druck des Alltags damit etwas auflösen. Aber auch weil das sanfte Nachtlicht die Dinge in einem neuen, ungewohnt und nicht vertrauten "Licht" erscheinen läßt. Was wir sehen ist bekannt und doch nicht das, was wir gewohnt sind. Die Dinge müssen nicht immer so sein, wie wir es erwarten, es könnte und kann auch ganz anders sein. Die Perspektiven verändern sich.
Aber nicht nur die sich anders präsentierende Landschaft trägt zum Zauber bei. Ganz wesentlich ist der klare Nachthimmel, denn mit seinen vielen leuchtenden Sternen, den großen und kleinen Sternbildern an denen man sich festhalten kann um sich nicht an der schieren Zahl der Sterne zu verlieren, ist der uns überspannende Himmel keine endlos tiefe Leere, wie unter tags, wo uns die grelle Sonne jede Sicht nimmt, nein, erst die vielen Sterne geben dem Himmel eine unbekannte Dimension, eine räumliche Tiefe die uns teilhaben läßt an den Weiten des Weltalls. Wir sind nur ein kleiner Teil von etwas viel Größerem, darum brauchen wir unsere Sorgen und Ängste nicht all zu ernst zu nehmen und das nimmt auch ein wenig die Last von unseren Schultern. Wir sind eben nur Teil eines Mysteriums, eines Wunders, wie man es auch immer bezeichnen will, aber wir sind eben auch Teil dieses Etwas.

Dienstag, Februar 08, 2005

Sumpfmeise

Ich habe etwas gesehen, das ich eigentlich nicht kenne und doch habe ich es gesehen, wenn auch nicht bewußt, denn was ich gesehen habe, habe ich mir erlesen und noch nicht einmal das, denn ich habe aus dem Gelesenen gefolgert was ich gesehen haben müßte und nun glaube ich zu wissen was ich gesehen habe, aber eben nicht sicher, denn ich habe, wie schon erwähnt, etwas gesehen, eben nur etwas gesehen und nicht es gesehen, denn hätte ich es gesehen, hätte ich nicht nachlesen und schlußfolgern müssen, um nun zu glauben es gesehen zu haben, aber ich weiß es eben nicht und darum frage ich mich, ob ich überhaupt etwas gesehen habe, denn wenn ich nicht weiß was ich gesehen habe, wie kann ich es dann gesehen haben wollen, könnte das Gesehene ja auch nicht das gewesen sein, was ich nun zu sehen geglaubt haben meine und wenn es so war, habe ich etwas gesehen, was gar nicht zu sehen gewesen war, habe es also gar nicht gesehen, was wiederum nicht möglich ist, denn ich habe ja etwas gesehen, nur glaube ich, da ich es ja nachgelesen habe, daß ich das Gesehene wirklich gesehen habe, da es das aus dem Gelesenen Geschlußfolgerte gewesen sein müßte, nur als ich es gesehen habe wußte ich von meiner Schlußfolgerung noch gar nichts, also kann ich es noch gar nicht gesehen haben, was ich gesehen haben meine, denn das hieße ja, daß ich zum Zeitpunkt des Sehens schon aus dem Gelesenen geschlußfolgert hätte haben müssen um es gesehen haben zu können und doch habe ich etwas gesehen.

Montag, Februar 07, 2005

Photo III


Baum I
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Im südlichen, wärmeren Teil des Wienerwaldes gibt es größere Schwarzkiefernbestände (Pinus nigra austriaca), die bis zu 1000 Jahre alt werden könnten, wenn man sie nur ließe...

Schwer vorzustellen, ein Lebewesen, das eintausend Jahre erlebt...

Sonntag, Februar 06, 2005

Schneeräumung

Jetzt werden selbst die Forststraßen schon vom Schnee geräumt.
Es wird immer absurder!
Winter darf einfach nicht mehr Winter sein und bedeckt die Forststraßen dann doch einmal für einige Tage (ich hoffe sogar Wochen) einige Zentimeter Schnee, können wir keine Ruhe geben -
räumen - weitermachen!

In meiner Kindheit konnten wir Kinder auf den Schneefahrbahnen der nur grob geräumten, aber nie mit Streusplitt oder Auftausalzen behandelten öffentlichen Straßen, Schlitten fahren oder rodeln. Und wir hatten viel Freude dabei. Jetzt ist das nicht einmal mehr auf Forststraßen möglich. Darüber, daß unsere hysterischen Schneeräumungsbestrebungen zu jedem Winterbeginn die Asphalt- wieder in Schotterstraßen verwandeln, will ich hier gar nicht schreiben, denn wehe wir müßten einmal einen Tag auf das Goldene Kalb Auto verzichten...

Außerdem, wozu haben die Forstverwaltungen die tollen, großen Maschinen? Mit denen ist die Schneeräumung leicht erledigt, sie können endlich verwendet werden, damit amortisieren sie sich (vielleicht doch irgendwann), rechtfertigen die ursprüngliche Anschaffung und außerdem kann die Arbeit ungestört weitergehen. Vielleicht werden sie ja irgendwann einmal die Forststraßen auch mit Streusplitt bestreut, oder mit Auftausalz, oder...
Ohnehin sind die Forststraßen sehr breit geworden und in einem solchen Zustand, daß man sie gefahrlos mit jedem PKW benützen könnte. Aus ehemals kleinen, dem Gelände angepaßten Wegelchen die sich zwischen den Bäumen verloren und nur mit Schleppern oder Traktoren benutzbar waren, sind baulich aufwendige Straßenzüge geworden, die breite Schneisen in den Baumbestand gerissen haben. Wie Narben durchziehen sie die Wälder. Doch der Schneefall hatte sie mit seiner weißen Pracht zugedeckt und vergessen lassen, bis Maschinen die Wunden wieder aufgerissen haben.

Freitag, Februar 04, 2005

Schlittenhund

Durch mein Leben begleitet mich nun schon einige Jahre ein Schlittenhund. Und die augenblickliche Schneelage hat es mir wieder einmal ermöglicht, den Hund rassegemäß einzusetzen - als Schlittenhund!
Genauer gesagt als Zughund, denn einen richtigen Hundeschlitten besitze ich nicht, wozu auch, bei nur einem Hund. Aber doch so professionell, daß mein Hund ein gut sitzendes Zuggeschirr besitzt und an dem kann ich einen normalen Schlitten, oder eine Laufleine anhängen. Und am Ende dieser Laufleine stand diesesmal ich auf Langlaufskiern, wie beim Skijöring, nur anstatt eines Pferdes zog mich mein Hund.
Es waren nur ein paar Meter auf einer leicht abfallenden Forststraße, denn mein Hund ist kein Leithund und liebt es nicht vorauszulaufen. Es war mehr ein Test doch der hat wunderbar funktioniert
Und die von mir dabei empfundene Freude war wieder unbeschreiblich - so wie vor einigen Jahren schon, als ich das gleiche, nur damals auf einem Schlitten sitzend, mit meinem Hund probiert hatte.
Bis zu diesem Zeitpunkt war der Grund meiner Fortbewegung entweder die eigene Muskelkraft oder eine Maschine gewesen, und nun ein Tier, das noch dazu freiwillig seine Kräfte einsetzte. Ein für mich zutiefst beeindruckendes Geschenk.

Donnerstag, Februar 03, 2005

Vorrang

Bei meinen Spaziergängen lasse ich mich entweder treiben und gehe wohin es mich gerade zieht, oder ich nehme mir eine bestimmte Wegstrecke vor. Heute wußte ich genau wo ich hin wollte. Außerdem hat man zu Fuß bei der Schneelage keine große Auswahl, will man nicht bis zu den Knien im Schnee versinken.
Wir waren schon ziemlich fertig mit unserer Runde, als ich etwa hundert Meter vor uns auf der Forststraße Rehe entdeckte. Sie hielten sich dort auf, völlig ruhig, suchten vielleicht nach Nahrung, oder ruhten sich auch nur etwas aus. Unser Auftauchen hatten sie nicht bemerkt und deshalb blieb ich wie angewurzelt stehen, um sie zu beobachten.
Während ich die Tiere so betrachtete, mußte ich darüber nachdenken, daß unser Weitergehen sie zu einer Flucht durch den tiefen Schnee veranlassen würde. Ich als Mensch würde meinen Weg fortsetzen, so hatte ich es doch mein Leben lang gehalten.
Warum eigentlich?
Wir Menschen empfinden es als selbstverständlich immer und überall unseren Interessen nachzugehen und erwarten Rücksichtnahme immer nur von den Anderen, von den Tieren, der Natur und zunehmend auch von unseren Mitmenschen.
Warum sollten die Rehe reagieren und nicht ich?
Ja, warum eigentlich nicht, es war nicht so schwer umzudrehen und zurückzugehen. Ich mußte ja ohnehin nirgends hin und nach Hause kam ich auch auf dem Weg, den wir gekommen waren. Also grüßte ich die Rehe, drehte mich langsam um und rannte neben meinem Hund freudig den Hügel wieder hinunter, heim.

Dienstag, Februar 01, 2005

Photo I


Winterwald
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Ich werde nun gelegentlich ein paar meiner Fotos posten...