Samstag, Mai 27, 2006

Es regnet

Es regnet und regnet und regnet.
Mir kommt es endlos vor, dabei sind es erst zwei Tage.
Es regnet - nicht ohne Unterlaß. Kein dauernder, kein andauernder, kein beständiger Regen der die Welt im grauen Naß ertrinken läßt. Immer wieder hört es auf zu regnen, lockern die Wolken auf, wird blauer Himmel sichtbar und manchmal strahlt sogar die wohlig wärmende Sonne. Doch nur kurz sind diese Pausen, dann wird es wieder dunkel, trüb und düster und erneut setzt Regen ein.
Beständig kommt er wieder, setzt wieder ein, setzt unter Wasser, wässert und durchnäßt, er tränkt, weicht auf, nicht nur die Landschaft sondern auch Gefühle.
Es regnet, und ich weiß nicht mehr warum es regnet, weiß nicht mehr warum, weiß nicht warum sich regen, weiß es regnet und warum nicht mehr, es regnet mehr und weiß, nur ich nicht mehr, im Regen weiß ich mehr, warum es regnet, weiß mehr und mehr - es weiß, es regnet - und nicht mehr.
Does a rose lose its color in the rain?
Do the years take the edges off the rock?
Did my lips leave a shadow on your back?
(Arto Lindsay)
So regnet es und Tropfen trommeln, tanzen, feiern ihre Unbeständigkeit. Greif Regen, greif ins Leere und versuch es immer wieder, bis dir die Nässe an die Knochen dringt, mach weiter, gib nicht auf und such den einen Tropfen der ihr aus dem Auge quillt.