Donnerstag, Februar 10, 2005

Nachtrag

Wie ich gestern draußen unterwegs war, bin ich auch in die Nähe eines von Sträuchern dicht gesäumten Bachlaufes gekommen und da konnte ich Tiergeräusche hören, die ich nicht eindeutig zuordnen konnte.
Das bringt mich auch wieder auf eine alte Schilderung - einmal schrieb ich, daß ich mir nicht sicher war ein Reh oder einen Hasen gesehen zu haben.
Wie kann das nur sein?
Die beiden unterscheiden sich doch relativ gut, nicht wahr.
Doch im schwachen Dämmerlicht, wenn man nur mehr das Weghuschen von Etwas wahrnimmt, wenn einem gerade noch eine kurze Bewegung auffällt, bevor dieses Etwas verschwunden ist, wenn die Sicht von Zweigen verdeckt wird, wenn man gedanklich ganz wo anders war und man von dem unscheinbaren Geschehen überrascht wird, dann verändern sich die Sicherheiten.
Was war da zu sehen und was hat man wirklich gesehen, oder was bildet man sich danach ein gesehen zu haben. Was kann man aus dem Drum-herum schließen, war es möglich oder wahrscheinlich, oder war es nur ein Wunsch?
So war es auch gestern. Sehen konnte ich kein Tier, nur hören und in der stillen Nacht klingen Geräusche immer anders, vorallem lauter und sind damit schwerer zuordenbar.
Manchmal klang es wie ein feines Grunzen, dann doch eher wie ein Schnattern, manchmal glaubte ich Körper durchs Unterholz brechen zu hören, dann klang es wieder als ob Flügel flattern, schwingen würden. An einem offenen Bachlauf finden sich gelegentlich überwinternde Enten ein, doch würde ich dort eher Wildschweine vermuten.
Enten, Wildschweine, die müssten doch zu unterscheiden sein, oder?
Eigentlich schon, aber ich bin mir nicht sicher, was ich da gehört habe, auch wenn es unwahrscheinlich klingen mag.
Ich verstehe nun jedenfalls besser, warum bei Feldstudien eventuelle Sichtungen von seltenen Tieren, wie Luchs, Wolf, ja selbst Bär, von Forscher eher skeptisch beurteilt werden.