Montag, Februar 27, 2006

Wissen Sie, was Sie verpassen?

Nachdem durch das Tauwetter der letzten Tage der Schnee alt geworden ist, muß bei seinem Anblick auch meine Freude am Winter müde geworden sein. Schwer und naß lag er da, ruhte auf einem eisigen Laken und seine Zeit schien schon vorüber zu sein.
Doch gestern hat es noch einmal etwas geschneit. Es war kalt und so bildeten sich leichte, watteartige Schneeflocken, die nun wieder Alles und Jedes mit einer strahlend heiteren, klaren weißen Luftigkeit bedecken und eine frische, reine Winterlichkeit verströmen, die mein Herz berührt und meine Vorliebe für diese Jahreszeit wiedererweckt hat.
Nun draußen zu sein ist ein Vergnügen und ich empfinde eine große Dankbarkeit es erleben und genießen zu dürfen.
In der Stadt ist aus dem weißen reinen Schnee schon längst ein dreckig grauer Matsch geworden, der die Menschen nur nervt und über diesen Winter, diese Unzeit schimpfen läßt.
Wissen sie, was sie verpassen, was sie auch erleben könnten, wenn sie nur...
Was nur?
Wahrscheinlich müßten sie andere Prioritäten haben, aber sie sind daran gar nicht interessiert, ihre Vorlieben sind andere, ihre Freuden, ihre Werte manifestieren sich im Besitz, im Haben und nicht im Sein.
Ich bin nur draußen, ich besitze weder diesen Wald, noch seine Tiere und schon gar nicht diesen im Sonnenlicht funkelnden Schnee, aber er bringt ein Glänzen in meine Augen und ein wenig Glück in meine Seele.

Mittwoch, Februar 22, 2006

Seewinkel

Jedes Jahr ziehen tausende Vögel durch den Seewinkel, den sie als Rastplatz nutzen, Richtung Norden. Damit ist diese Gebiet nicht nur für ausgewiesene Ornithologen zumindest zweimal im Jahr ein besonderer Anziehungspunkt.
Nun breitet sich die Vogelgrippe aber immer weiter und leider auch immer drastischer aus.
Noch ist es ruhig im Seewinkel, die Zugvögel sind weiter im warmen Winterquartier, aber wenn sie kommen werden und lange wird es nicht mehr dauern, werden wir Menschen uns noch unschuldig am plötzlichen Auftauchen der großen Schwärme erfreuen können, oder werden wir dieses Gebiet aus Vorsicht lieber meiden, oder gar meiden müssen?

Sonntag, Februar 05, 2006

Winterhimmel

Es ist Winter!
Keine überraschende Aussage, erkennt mensch es doch an den tiefen Temperaturen, am Schnee und an den kurzen Tagen.
Doch für mich zeigt sich der Winter auch am nächtlichen Himmel.
Es zeigt sich natürlich viel mehr, aber ich bin einfach immer noch fasziniert von der Welt, die sich für mich seit etwas über einem Jahr da oben erschließt.
Orion kannte ich schon sehr lange, nur wann dieses Sternbild zu sehen war, war mir immer verborgen geblieben. Manchmal sah ich ihn und manchmal eben nicht. Doch Orion ist das klassische Wintersternbild. Zusammen mit Sternen aus dem Stier (Taurus), dem Fuhrmann (Auriga), den Zwillingen (Gemini), dem Kleinen Hund (Canis minor) und dem Großen Hund (Canis major) bilden sie das "Wintersechseck".
Durch das frühe dunkel werden und die klare Winterluft kann mensch einfach so viel mehr sehen, als das restliche Jahr über. Und besonders in den Tagen um Neumond, wenn es so schön dunkel ist, bin ich am liebsten draußen und strecke meine Nase in den Nachthimmel - es ist einfach schön hinaufzuschauen und mehr als nur "viele Sterne" zu sehen.

Donnerstag, Februar 02, 2006

Manchmal...

In diesem Beitrag überschneiden sich zwei Gedanken -

Einerseits habe ich für mich erkennen können, daß die eigene Grundhaltung, der Zustand des eigenen Geistes für das richtige Erleben der Natur, oder im weiteren Sinn der Umwelt, entscheidend ist. Viel zu sehr sind wir Menschen heutzutage mit unseren menschlichen Problemen beschäftigt und vielfach engt sich diese Wahrnehmung noch auf die eigenen Probleme ein. Wie soll da Raum für das Erfahren der Umwelt gegeben sein, wenn unsere Sensoren alle belegt sind? (Da kommt für mich das buddhistische "offen werden" und "loslassen" herein).
Andererseits gibt es Tage, wo mensch sich nichts vorgenommen hat und auch nach nichts strebt und trotzdem, oder gerade deswegen wird der Tag so wunderschön!

Gestern war so ein Tag und er hat mich überreich beschenkt!
Ich war nur "unterwegs", war nur draußen um meinem Hund Auslauf und damit Bewegung zu verschaffen.
Ich hatte kein Ziel aber meine Füße haben den richtigen Weg eingeschlagen und somit war ich dann zu den richtigen Zeiten an den richtigen Orten, um eine sich in herrlichen Farben zeigende Natur erleben zu können.
Aber auch, daß ich niemandem begegnet bin, daß ich wieder vor Einbruch der Dunkelheit auf der Forststraße war, daß, ja daß eben auch die vielen Kleinigkeiten gepaßt haben, die so einen Tag erst abrunden, sind für mich keine Zufälle, sondern zeigen mir, daß man sich selbst im Einklang befindet. Im Einklang womit immer man es bezeichnen will.
Für mich stellt es sich so dar, daß der eigene Geist mit dem Geist der Natur (oder mit den Geistern der Natur) kommuniziert, unterbewußt nur, aber dennoch um nichts weniger real.
Und wenn diese Kommunikation stimmt, dann enthüllt sich die Natur, dann können Begegnungen stattfinden, die sonst eher unwahrscheinlich sind. So wie meine abschließende Begegnung mit einm Fuchs, die nichts mit einem Aufschrecken durch mein plötzliches Erscheinen zu tun hatte, sondern wie ich es eben bewußt geschrieben habe, eine Begegnung war, nach der jeder ruhig seines Weges gezogen ist.