Donnerstag, August 03, 2006

Paradies Garten?

Eine Krankheit zwingt mich das Bett zu hüten und in den vergangenen Tagen blieben die Fenster aufgrund der herrschenden Hitze tagsüber geschlossen. Nun sind Wolken und Regen gekommen und es ist angenehm kühl geworden.
So lag ich gestern im Bett, das Fenster war weit geöffnet und von draußen drangen vertraute, mich merkwürdig beruhigende und gleichzeitig erheiternde Geräusche ins Innere des Zimmers. Krächzende, schnarrende Eichelhäher, die sich in den nahen Bäumen herumtrieben.
Etwas ungewöhnlich für die Jahreszeit, stellen sie sich doch meist erst im Herbst in den Gärten ein, wenn es schon ruhiger geworden ist und sich nicht mehr so viele Menschen in ihnen aufhalten, andererseits aber die Sämereien schon reif an den Zweigen hängen.
Nach den drückenden Tagen ist nun mit dem kühleren Wetter und dem Besuch der Eichelhäher eine Ahnung eines schönen Herbstes in mir aufgestiegen, eines Herbstes in einer großen Parkanlage, naturnah und doch nicht unberührt, ohne Menschen und doch nicht völlig menschenleer, gestaltet von einer Hand, die um ihre Beschränktheit weiß, die die Grenzen der Einflußnahme kennt und sich dennoch in einem Netz von gegenseitigen Abhängigkeiten geborgen fühlt.
Vielleicht war das Paradies kein Garten, sondern ein weitläufiger Park.

1 Comments:

Blogger Paris Travel Courtesan said...

Dear Gernot,
Sorry to hear you have fallen ill.
And I am so glad that the weather has cooled down a bit;-)
be ye careful of "paradise" gardens....

August 05, 2006 12:44 PM  

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