Mittwoch, September 07, 2005

Offenes Fenster

Noch erlauben es die Temperaturen, daß Fenster in meinem Schreibzimmer auch des Nachts offen lassen zu können. Dadurch dringen doch gelegentlich, wenn ich so vor dem Computer sitze, von draußen die Geräusche der Nacht zu mir.
Meistens sind es Tierlaute, da miauen Katzen um die Wette, da schreckt im nahen Wald ein Reh, da ruft ein Kauzenjunges seine Eltern und hin und wieder weckt etwas eine schlafende Krähe auf und die stößt dann beunruhigt ihren krächzenden Ruf aus.
Nur gestern Nacht wurde die herrliche, nächtliche Ruhe durch ein lautes Krachen unterbrochen. Dann rauschten Blätter und dumpf und satt schlug ein schwerer Baumstamm am Boden auf. Dann war es wieder still.
Wahrscheinlich hatte der Wind den Baum schon zuvor entwurzelt und nur ein starker Ast eines anderen Baumes hatte ihn vor dem Umfallen bewahrt. Mitten in der Nacht war dieser Ast der Last nicht mehr gewachsen, brach laut krachend ab und nahm damit dem Baum den letzten Halt.
Natürlich ist das ein unbedeutender Vorfall und eigentlich nicht weiter erwähnenswert, doch gefällt es mir an diesen kleinen Vorgängen draußen im Wald zumindest akustisch teilzuhaben. Darum lasse ich das Fenster auch weiterhin offen und hülle mich, wenn es kälter wird, lieber in Decken, als daß ich es zumachen würde.