Montag, August 29, 2005

Wisent - Zubr

Manchmal dauert etwas seine Zeit obwohl mensch es sich vor und vor und wieder vornimmt, doch immer wieder kommt etwas dazwischen und ergibt sich nicht, will einfach nicht zustande kommen. Schon am vergangenen Samstag wollte ich wieder einmal aufbrechen und es wäre der schönere Tag gewesen, doch bis alles andere erledigt war, war es mir dann doch zu spät.
Aber nun am Sonntag, obwohl es immer wieder regnete, stand mein Entschluß fest hinzufahren!
Endlich meine Zubrs, meine Wisente zu sehen, leibhaftig zu sehen - und es hat sich gelohnt, auch wenn wieder einmal zu dem strahlenden auch ein weinendes Auge gekommen ist.
Es sind schöne, erhabene Tiere, die ich im Außengehege des Schönbrunner Tiergartens im niederösterreichischen Schloßhof vorfand. Ich bin beeindruckt und wäre gerne viel länger geblieben, beziehungsweise möchte schon bald wieder hinfahren. Obwohl es kurz nach der Ankunft heftig zu regnen begann, hatte ich das Glück die fünf Tieren noch nahe am Zaun beobachten und fotografieren zu können, bevor sie sich vor dem Regen wieder unter ihren, im Inneren des Geheges befindlichen Unterstand zurückzogen.
Und da kommt das weinende Auge ins Spiel - es ist eben nur ein Gehege und auch wenn manche behaupten es wäre ein großzügiges Gehege, ich empfand es als beschämend klein. Viel zu klein für diese fünf großartigen Tiere und ich bilde mir ein, anhand der vielen geschälten Bäume auch erkennen zu können, daß sie selbst mit diesem kleinen, dunklen Lebensraum nicht zufrieden sind. Das Gehege ist dicht mit Bäumen bestanden und nur am Gehegerand zur Schloßmauer hin, gibt es etwas Bodenbewuchs, den die Tiere gerne beweiden, denn sonst ist der Boden zertrampelt, aufgewühlt und kahl. Es bleibt ihnen also nur die Wahl, das angebotene Heu zu fressen.

Mit ausschlaggebend dafür, daß ich dieses Wochenende unbedingt zu den Zubrs wollte, war auch das Buch, das ich gerade gelesen habe: von Dan O'Brien - Buffalo for the Broken Heart.
Und was er über Bisons, über Beweidung, über natürliche Lebensräume und ihre Zusammenhänge, über die Fähigkeiten und Eigenschaften der Tiere berichtet, wenn er das noch mit der agro-industriell-pharmazeutischen Rinderzucht kontrastiert, mit dem Niedergang der Great Plains, weiß ich, daß ich nicht alleine so denke und ich weiter an meinem Traum festhalten kann und werde!

2 Comments:

Blogger Paris Travel Courtesan said...

Gernot, most touching! I could feel you, the animals and the rain...Sent you an email to your ita...address Kathleen

August 31, 2005 12:52 PM  
Blogger Gernot H. said...

thank you for your nice comment and your e-mail!
now I have two versions - but I will stick with the original one (at last I have found it - "the wind, the sea, the moon and stars...") I already know what the poem will look like, but I don't have all the right words by now ;-)

August 31, 2005 1:48 PM  

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