Samstag, April 02, 2005

Rehfütterung

Es ist eigentlich ein Nachtrag zum Winter.
Dieser Winter war gerade gegen sein Ende hin sehr schneereich. Das Anfang, Mitte März noch ein halber Meter nassen, schweren Schnees liegt ist für diese Gegend untypisch. Gleichzeitig sind aber auch die Kraftreserven der Rehe und deren Futterangebot unter diesen Bedingungen ziemlich erschöpft.
Theoretisch bin ich ja dafür, daß sich die Natur selbst reguliert. Schwache Tiere fallen entweder Raubtieren, der Witterung oder Krankheiten zum Opfer. Wie gesagt theoretisch. Denn mir war diesen März bewußt, daß es eine sehr schwere Zeit für die Tiere war. Eine ältere Bekannte erzählte mir, als ich sie mit ihrem Hund traf, daß sie erbost in der Forstverwaltung angerufen hätte, weil die armen, halb verhungerten und offensichtlich leidenden Tiere nicht gefüttert würden und ich konnte ihr nicht widersprechen. Ja selbst hatte ich, mit dem Hinausbringen von Äpfeln, doch schon die Tiere gefüttert.
Wenn es hart auf hart geht, kann ich dem Wirken der Natur nicht tatenlos zusehen. Wir Menschen haben alles im Übermaß und den Tieren verlangen wir Härten ab und muten ihnen gar den Hungertod zu?
Doch menschliches Eingreifen unterbindet natürliche Prozesse. Nur greifen wir ja ständig ein. Wo also die Grenze ziehen, wo engreifen und wo geschehen lassen?