Montag, April 04, 2005

Dohlen

Dohlen, der allgemeine Begriff war für mich immer klar - du hast Dohlen gesehen, dann mußt du am Berg gewesen sein. Dohlen war für mich die Kurzform für Alpendohlen, die schwarzgefiederten Flugkünstler mit ihren hohen, hellen Rufen, die jede Berghütte umlagern.
Erst spät lernte ich, daß es auch die "einfachen" Dohlen gab. Die haben auch ein schwarzes Federkleid, nur deren Hinterkopf ist deutlich grau gefärbt, sie sind etwa gleich groß wie die alpinen Verwandten, doch die "normalen" Dohlen sind deutlich robuster, also krähenähnlicher in ihrer Erscheinung als die eleganteren Alpendohlen.
Da ich mich (offensichtlich) bisher entweder in zu alpinen oder zumindest zu stark bewaldeten Landschaften aufgehalten habe, war es mir nicht vergönnt gewesen Dohlen in "freier Wildbahn" zu erleben.
Gestern, beim Skaten auf der Donauinsel, mitten unter all den vielen Leuten mit all ihren Hunden, ein Schwarm schwarzer Vögel. Zuerst dachte ich es wären die üblichen Krähen, doch dann fielen mir die grauen Hinterköpfe auf - Dohlen, hurra, endlich!
In natura waren sie dann doch größer als ich sie mir vorgestellt hatte, wirklich sehr krähenähnlich. Und das traf für mich auch auf ihr sonstiges Verhalten zu, wobei sie sogar noch weniger Scheu vor Menschen zeigten und sich recht sorglos in dem Getümmel bewegten - richtige "Stadtkinder", das sind wir vom Land nicht gewöhnt.