Montag, März 28, 2005

Unterwegs am Leithagebirge

Leithagebirge, wie das doch klingt und dabei ist die höchste Erhebung nicht einmal fünfhundert Meter hoch. Nur, dort war ich gar nicht. Der Zeilerberg, schon eher am östlichen, trockeneren Ende des Leithagebirges, mit knapp dreihundert Metern hat es auch getan.
Aber vergessen wir Berg oder Gebirge. Auch ohne alpine Bezeichnungen hat dieser Höhenrücken am Westrand des Neusiedler Sees Aufmerksamkeit verdient. Geologisch stellt er das Verbindungsstück zwischen Zentralalpen im Westen und Karpaten im Osten dar. Klimatisch unterliegt er den pannonischen Wetterbedingungen und das bedeutet, daß die Sommer überdurchschnittlich warm, trocken und lang sind, was sich in seiner besonderen Flora niederschlägt. Man findet Arten, denen es im restlichen Österreich eindeutig zu kühl ist. Außerdem beginnen die Pflanzen dort früher auszutreiben und zu blühen und vom kühleren Wienerwald kommend, kann man so dem Frühling etwas entgegeneilen.
Es ist Ende März und noch vor einigen Tagen lag überall Schnee, doch die Kornelkirsche setzt mit ihren kleinen gelben Blüten erste Farbtupfer in den Wald. Am Weg auf die höchste Erhebung, an offenen, grasbewachsenen Stellen blühen bläulich-violett Kuhschellen und ein gelbes Frühlings-Adonisröschen ist mir auch aufgefallen. Beide lieben diese Trockenrasenstandorte und beide brauchen den, ohnehin nur dünn mit einer Erdschichte bedeckten, darunterliegenden Kalk.
Der Weg auf den Zeilerberg führt durch den dort vorherrschenden Eichen-Hainbuchenwald (wobei Zerr- und Flaumeichen überwiegen) und rund um die fast baumlose Kuppe, die einen herrlichen Ausblick ins Umland, vorallem natürlich über den Neusiedler See freigibt, wachsen verstärkt Schwarzkiefern. Doch aufgrund des kargen, trockenen Standortes erreichen die Bäume nur geringe Höhen und vermischen sich stark mit Großsträuchern. Mehr als zwanzig Meter ist kaum drin.

Übrigens befindet sich am Beginn des Weges eine Höhle, die den wahrscheinlich einst zutreffenden Namen "Bärenhöhle" trägt und nach dem kurzen Eingangsbereich, in dem man noch gebückt stehen kann, verengt sie sich zu einem breiten Spalt, der sich weiter ins Innere des Berges zieht, wo man sich nur mehr kriechend fortbewegen kann.