Mittwoch, Jänner 19, 2005

Spuren im Laub

Rotbuchen werfen im Herbst jeden Jahres Unmengen von Laub ab. Und dieses Laub verrottet nur langsam. So gibt es über den ganzen Winter eine luftige Laubschicht die den Boden bedeckt. Der Wind weht manche Orte kahl, türmt die Blätter dafür an windgeschützten Stellen, in Mulden und Gräben weit über knöchelhoch auf.
Geht man vorsichtig dahin und betrachtet diese Laubdecke genau, kann man die Spuren erkennen, die vorbeikommende Tiere hinterlassen haben. Die spröden, rötlich-braunen Blätter sind, wenn sie längere Zeit ungestört irgendwo gelegen sind, oberflächlich etwas heller. Vielleicht von der Sonne ausgebleicht, oder einfach nur trockener, als die darunterliegenden. Nun sinken die langen, dünnen Beine der Rehe tief ins Laub ein und bei jedem Schritt werden ein paar Blätter von unten aufgewirbelt und umgelegt. Die heben sich durch ihre dunklere, feuchtere Erscheinung von den helleren, oberflächlichen Blättern ab. Und die feinen dunklen Spuren im Laub sieht man und damit den Weg den das Reh genommen hat.
Ganz anders sind Fährten von Wildschweinen. Alleine das deutlich höhere Gewicht und die viel kürzeren Beine wirbeln viel mehr Blätter auf, graben das Laub richtig um und ihre Spuren sind nicht undeutlich und verschwiegen, sondern sie hinterlassen breite, deutlich sichtbare Bahnen.
So wie wir Menschen übrigens auch.