Dienstag, Jänner 04, 2005

Kein Winter

Nun hat es mich erwischt. Die vielen Tage mit bedecktem Himmel, die langen Nächte und dazu das Ausbleiben des Schnees, haben sich auf meine Stimmung geschlagen. Die Jahreszeiten kann man sich nicht aussuchen und schon gar nicht wie sich das Wetter entwickelt, doch nun bin ich mißmutig und sehne mich nach einen herrlich sonnigen Wintertag, der sich über einer tief verschneiten Landschaft ausbreitet. Die Seen wären schon lange zugefroren und selbst die Bäche glucksten unter einer Eisschicht dahin. Die Tage sonnig und die Nächte sternenklar, ja so hätte ich alles gerne. Aber das ist so ziemlich das Gegenteil dessen, was zur Zeit vorherrscht. Nicht einmal der Boden ist gefroren, es ist einfach zu warm. Zu warm, zu trüb, zu feucht.
Jedes Wetter hat seinen Reiz und ich bemühe mich ihn auch zu entdecken und mich an der jeweiligen Besonderheit zu erfreuen. Doch nun hätte ich gerne Winter. Ich warte schon so lange darauf, daß er endlich einkehrt. Dieser endlose Herbst, der sich nun schon seit Wochen dahinzieht, ist mir zu lang geworden. Ich liebe die Abfolge der Jahreszeiten und ich bestehe darauf, daß es vier sind. Aber, daß was sich zuträgt, verdient den Namen Winter nicht. Nein, ohne Kälte, ohne Schnee und Eis sehe ich nichts, was dem Namen würdig wäre.