Montag, Jänner 24, 2005

4 - 3 - 2 - 1

Es war der Tag der Vögel - und des Schneefalls.
Nach Tagen der Unentschlossenheit, in denen sich warme und eisige Temperaturen abwechselten, in denen auf winterlichen Schneefall gleich wieder frühlinghaftes Tauwetter einsetzte, entschied sich das Wetter nun doch dem Winter den Vorzug zu geben. Sanft und geräuschlos fielen den ganzen Tag dicke, weiße, bauschige Schneeflocken aus einem konturlos grauen Himmel.
Vielleicht suchten deswegen die Vögel die nahe am Haus aufgestellten Futterhäuschen auf.
Vier große, imposante Nebelkrähen wagten sich in den Garten und marschierten Seite an Seite, sich gegenseitig Mut gebend, sogar bis zu der Stelle an der Hausmauer, wo sich die herabgefallenen Sonnenblumenkerne angehäuft hatten. Dabei konnte ich gut sehen, daß jede Krähe eine individuelle Gefiederfärbung aufweist und somit wiedererkennbar wäre. Eine war besonders auffällig, da ihr Kopf, im Gegensatz zu den meisten anderen, nicht vollkommen schwarz gefärbt war, sonder zur Hälfte bereits grau, wie ihr Körper. Vielleicht erkenne ich sie einmal wieder.
Drei Gimpel fanden sich am Futterhäuschen ein. Das letzte Mal habe ich Gimpel im Winter 01/02 beobachten können. Und heute fanden sich gleich zwei intensiv rot gefärbte Männchen und ein in dezentem beige-gelb gehaltenes Weibchen ein. Die schwarze Kopf- und Schnabelzeichnung ist allen gemein. Doch die Männchen haben hellgraue Rücken und schwarze, mit einem weißen Querband gezeichnete Flügel. Sie sind wunderschön anzusehen, sind aufgrund ihres farbenprächtigen Gefieders leicht zu erkennen und wie alles Schöne nur selten zu entdecken.
Zwei andere deutlich gefärbte Singvögel ließen sich blicken. Die blau orange gefärbten Kleiber, oder Spechtmeisen. Ich sehe diese Vogelart zwar regelmäßig, doch bisher war immer nur ein Vertreter beim Vogelhäuschen zu sehen. Heute haben sich endlich einmal zwei zur gleichen Zeit eingestellt. Vielleicht war es ja ein Paar, denn Weibchen und Männchen sind gleich gefärbt und damit nicht zu unterscheiden. Die orange Unterseite ist gerade im Kopfbereich von einem schwarzen Augenstrich, der in gerader Verlängerung des spitzen, schwarzen Schnabels verläuft, von der blauen Oberseite getrennt. Das gibt ihnen einen verwegenen Ausdruck, der gut zu ihren gewandten Bewegungen paßt, so klettern sie am Baum auch kopfüber.
Ein Vogel hätte gerne seinen Hunger am gut gefüllten Vogelhäuschen gestillt, doch das wäre sich einfach nicht ausgegangen. Eine, im Vergleich riesenhafte Nebelkrähe, landete am Ast neben dem Häuschen, das plötzlich so winzig aussah. Doch bevor sie einen Versuch unternahm an den Inhalt zu gelangen, war die Scheu vor dem angrenzenden Haus, vor dem nahen Menschen doch zu groß und sie flog wieder auf den nächsten Baum.