Montag, Dezember 06, 2004

Vorweihnachtszeit

Noch gehen die Tage in gedrängter Beständigkeit dahin. Doch Unterscheidungen und Grenzen die wir ziehen verlieren ihre Schärfe und eine neue Wichtigkeit kommt uns in den Sinn. Die Stunden fließen stetig ineinander und fallen manchmal übereinander her. Ereignisse werden unstet und Vorhaben geht die Absichtlichkeit verloren. Ein unbestimmtes Sehnen macht sich breit, ereifert sich in zielloser Geschäftigkeit denn Ruhe will erledigt werden. Die Stille ist wohl dort, wo wir nicht sind, wo wir nicht zu sein vermögen. Der Körper wünscht, was ihm der Geist nicht gönnen mag und doch ist geben die Devise. Friede klingt zu schön und wird darum nicht ernst genommen. Und Schönheit ist zum Schein verkommen. Doch der Erlöser wird erwartet und soll noch kommen - hoffentlich nicht gar zu bald. Am Ende steht ein Fest, doch noch ist Zeit, um zu verweilen vor der unabänderlichen Einsamkeit. In Punsch und Glühwein liegt die Wärme und wir tauschen sie auf Märkten ein. Wohl auf den Markt geworfen ist unsere Glückseligkeit, doch mit der Zeit vergeht der Schauer und unsere Freude wäre groß, wär alles längst vorbei.