Mittwoch, Dezember 22, 2004

Kampfschrift

Es gibt Tage, da sieht man keinerlei Sinn im eigenen Kampf für eine lebenswerte Umwelt. Da denkt man sich, je schneller alles zu Grunde gerichtet ist, desto besser.
Dann ist diese herrliche Erde endlich vom schlimmsten Übel befreit, daß es je bevölkert hat - dem westlichen Zivilisationsmenschen. Es gibt keinen Winkel mehr, in den er nicht mit seiner Ideologie und Propaganda vorgedrungen ist und sich gewaltsam das holt, was er für seinen sinnlosen Konsum braucht.
Warum gegen die Umweltverschmutzung ankämpfen, warum die Schäden in Grenzen halten? Damit das System länger am Leben erhalten wird? Wir wollen doch konsumieren, ist das nicht schon längst unser Hauptlebenszweck. Dinge erwerben, je sinnloser und überflüssiger, umso besser. Und danach wegwerfen! Weg mit all den Gütern die zwar noch klaglos funktionieren, aber einfach nicht mehr trendig sind. Nur "neu" ist gut und "mehr" ist gut und vorallem "haben", egal was, das ist das beste.
Warum Wildnis erhalten und nicht ausbeuten? Solange es etwas zu holen gibt - her damit! Wir können nicht genug bekommen und den Preis den wir zahlen, den blenden wir einfach aus. Warum Atomenergie und genmanipulierte Lebensmittel verhindern wollen? Vielleicht helfen diese Technologien ja wirklich die Probleme der Menschheit und dieses Erdballs zu lösen - wenn auch auf eine ganz andere Art.
Warum Tiere schützen, wer braucht die? Und noch dazu in freier Natur, wo sie ohnedies niemand sieht. Ein paar Zoos, und sie Sache ist erledigt und auch viel praktischer.
Wäre der Natur nicht geholfen, wenn möglichst schnell alles zugrunde ginge? Pflanzen und Tiere würden wir zwar mit in unser Verderben reißen, doch das tun wir ohnehin schon. Ist das Leid, das die Menschheit über Millionen von Tieren bringt nicht schlimm genug. Ob Pelztierfarmen oder Geflügelmast, ob Tiergehege oder Schweinezuchtbetriebe, egal, die Kreatur dient dem Menschen zur Unterhaltung oder zum Konsum, als Statussymbol oder als Zeitvertreib. Der Respekt ist verloren gegangen und das Leid, das wir verursachen, das können wir uns nicht ansehen, daran wollen wir auch gar nicht denken, das darf nicht gezeigt werden, es könnte uns ja den Apptetit verderben.
Die Naturkräfte wären stark genug, um wieder neues Leben entstehen zu lassen, dann ohne Menschen und vielleicht gelänge der Entwurf dann besser.

3 Comments:

Anonymous Anonym said...

Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.

Jänner 01, 2005 7:56 PM  
Anonymous Anonym said...

Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.

Jänner 01, 2005 9:22 PM  
Anonymous Anonym said...

Viele wahre Dinge - wenn ich verzweifelt oder down bin habe ich genau solche Gedanken, und doch hänge ich am Leben und an der Natur. Ich denke oft darüber nach welche Welt wir unseren Nachfahren überlassen. Ich sehe in die Gesichter der Menschen und höre ihre Worte, oft ohne Sinn, nur dem eigenen Ego schmeichelnd, unreflektiert. Ich sehe Kinder die Leere ihrer Eltern übernehmen. Sehe manchmal die Orientierungslosigkeit der nächsten Generationen. Ich frage mich ob ich es schaffen kann der nächsten Generation etwas zu vermachen, ein Gefühl für die kleinen Dinge des Lebens, die wichtigsten Dinge - eine Blüte die aufplatzt, ein Regenwurm der die Erdkrume durchbricht, ein Sonnenstrahl der durch die Baumkronen fällt, herbstlich gefärbte Blätter auf dem Boden, ein Lächeln, ein Hauch von ...
Es gibt viele Dinge die unsere Erde lebenswert machen.
Ich habe bis jetzt immer nur meine Gedanken in meinem Kopf gelassen, für mich gedacht, nicht wirklich ausgesprochen und gehandelt. Das ist es, was ich für mich ändern möchte. Danke für deinen Blogg - Sandra

Jänner 02, 2005 9:48 PM  

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