Freitag, November 26, 2004

Sinnlos

Der Tag war "sinnlos" - zumindest der Natur gegenüber. Ich hatte einfach keine wachen, offenen Sinne für all die Geschehnisse meiner natürlichen Umgebung. Nur kurz am Abend, im Stau auf einer Brücke, fiel mir der wunderschöne Kontrast zwischen dem frischen, hellblauen Himmel und den orange-dottergelben Wolkenstreifen auf. Und sie waren nur dort so gefärbt, wo die Sonne gerade untergegangen war. Weiter im Nordwesten, oder auch im Osten hatten die Wölkenschleier eine matt-rosa Farbe, die sich mit dem erwähnten Blau des Abendhimmels nicht so gut ergänzte.
Dazu muß ich erwähnen, daß meine Lieblingsfarben blau und gelb sind. Blau bestimmte meine ganze Jugend. So mußten wir im Gymnasium in Darstellender Geometrie die gezeichneten geometrischen Körper färben und ich habe dazu nur unterschiedliche Blautöne verwendet, was meinen Lehrer zu einem Vergleich mit der "blauen Phase Picassos" veranlaßte. Ich hatte damals keine Ahnung wovon er sprach. Auch gefällt mir dunkelblau eigentlich besser, obwohl ich viel schwarz trage, ich fühle mich wohler in dunkelblau, da die Farbe nicht so eine harte Kontrastwirkung hat (und vielleicht auch besser mit meinen dunkelbraunen Haaren harmoniert).
Seit einigen Jahren bevorzuge ich nun die zu blau als Komplementärfarbe geltende "heilige" Farbe gelb. Vorallem die intensiven Töne, wie dotter- und safrangelb. Das Pendel muß nun wohl auf die andere Seite ausgeschlagen haben. Die veränderte Vorliebe erstreckt sich auch auf Orangetöne und geht bis zu den intensiven, dunklen Rotschattierungen. Im Buddhismus sind sie alle heilig. Ob Tibeter oder Burmese (der Staat heißt ja jetzt Myanmar - doch wie nennt man seine Einwohner?)
Na ja, zurück zum Abendhimmel. Für ein paar kurze Augenblicke genoß ich diesen "himmlischen" Anblick (schade, daß wir keine Unterscheidung zwischen "heaven" und "sky" machen), dann riß mich der alltägliche Freitagabendstrudel weiter.