Dienstag, November 30, 2004

Advent

Das Haus und die Wohnung sind geschmückt, der Adventkranz ist gelungen (und wie üblich wieder kein Kranz) und vielleicht steht heuer erstmals ab achtem Dezember der Christbaum aufgeputzt an seinem üblichen Ort im kleinen Wohnzimmer. Doch der schönste Weihnachtsschmuck ist Carhus Halsband (Carhu ist meine Malamut-Hündin). Ihr spezielles Halsband ist aus rotem Stoff und trägt einige Schellen (je nachdem wieviele sie gerade verloren hat). Egal, wann wir nun spazieren gehen, ich weiß immer wo Carhu gerade ist und das melodiös weihnachtliche Klingen der Schellen begleitet mich auf allen Wegen. Vor allem ihr federnder, leichtfüßiger Trab und den bevorzugt sie von allen Gangarten, bringt die Schellen schön regelmäßig zum klingen. So stelle ich mir die Geräuschkulisse zum rentiergezogenen Schlitten des Weihnachtsmannes vor. Obwohl - ich bin doch ein Christkindfan!
Was soll's - kling, kling, kling, kling - so tönt es, wenn wir unterwegs sind und bei den meisten Leuten zaubert es ein Lächeln in ihr Gesicht.
Heute zog wieder der Nebel dicht und triefend über das Land. So voller Feuchtigkeit, daß es im Wald beständig von den Ästen der Bäume tropfte, als ob es regnete. Und was war noch schöner, als dieser alles einhüllende Nebel? Als zusätzlich die Abenddämmerung einsetzte. Noch weniger Licht, noch mehr grau, noch weniger Farben und noch mehr schemenhafte Umrisse. Das ist für mich die Gegenwelt zu den lärmenden, leuchtenden, blinkenden Einkaufsstraßen. Da draußen im Wald ist für mich der Advent noch die stille Zeit, die stille und besinnliche Zeit des Wartens, der Erwartens. Für Christen ist es das Warten auf die Geburt des Heilands, für andere die Wintersonnenwende, die mit der längsten Nacht vorallem das Ende der immer mehr zugenommenen Finsternis einläutet.