Donnerstag, März 31, 2005

Müll

Immer wieder, wenn ich so durch Wald und Feld streife, kommen mir weggeworfene Aludosen, Plastikflaschen und sonstiger Müll unter. Natürlich stört es mich, daß die Natur verschmutzt ist, darum hebe ich zumindest eine Dose oder Flasche auf und trage sie zum nächsten Mülleimer.
Ich sage mir, wenn jeder Spaziergänger nur ein Stück Müll wieder entfernt, können wir gemeinsam die Umwelt leicht sauber halten. Man muß nur beginnen und darf sich seiner eigenen Verantwortung nicht entziehen und auf irgendwen warten, der sich des Problems annimmt und es für einen beseitigt. Denn ich hoffe, daß es nur wenige "Sünder" gibt und die überwiegende Mehrzahl der Waldbesucher auf die Natur achtet.
Letztes Mal fing es mit einer alten, zerbeulten Bierdose an. Dann fand ich ein nicht all zu sehr verschmutztes Plastiksackerl. Das nahm ich auf, gab die Dose hinein und mit der nun erhöhten Tragekapazität kamen noch weitere Dosen, eine Plastikflasche, Zigarettenschachteln und sonstiges dazu. Ich hatte keine Mühe, die Plastiktasche zu füllen. Daheim landete alles im Mülleimer und ich selbst hatte ein gutes Gefühl, zwar nur eine Kleinigkeit, aber doch etwas Gutes getan zu haben.
Bewußt einen kleinen Plastiksack mit auf meine Spaziergänge zu nehmen, habe ich mir schon öfter vorgenommen, es aber bisher nie umgesetzt. Doch mit dem gefundenen Plastiksack und der unvergleichlich höheren "Müllentsorgungskapazität", bin ich wieder angespornt, so einen kleinen Helfer bei jedem Spaziergang in der Hosentasche zu haben - aber es eilt nicht, denn zum Glück liegt ja nicht so viel Müll herum und nun ist es ja wieder sauber.
Wer weiß wie lang.

Mittwoch, März 30, 2005

Photo IV


Bach III, originally uploaded by tonreg.

Was die Zukunft wohl bringen mag?

Dienstag, März 29, 2005

Technische Hilfsmittel

Eigentlich ist es ein Post Scriptum zum gestrigen Eintrag.
Wieder habe ich eine tolle, weil hilfreiche Seite an meinem Fotohandy entdeckt. Unterwegs kamen mir Blumen unter, die ich nicht genau bestimmen konnte. Die alte Möglichkeit wäre gewesen sie zu pflücken und mit nach Hause zu nehmen um sie dort zu bestimmen. Die neue Variante gefällt mir besser - Mobiltelefon raus, Fotofunktion aktiviert und einfach ein Bild geschossen - kein künstlerisch wertvolles, reine Dokumentation.
Die dritte Möglichkeit, sich die Blumen einzuprägen ist leider sehr fehleranfällig, da sich Eindrücke sehr schnell verwischen und man bei Zweifeln keine Möglichkeit der Überprüfung hat.
So war ich mir am Abend der Farbe der Blütenblätter nicht mehr sicher. Ein Blick aufs Foto hat alle Unsicherheiten zerstreut.

Montag, März 28, 2005

Unterwegs am Leithagebirge

Leithagebirge, wie das doch klingt und dabei ist die höchste Erhebung nicht einmal fünfhundert Meter hoch. Nur, dort war ich gar nicht. Der Zeilerberg, schon eher am östlichen, trockeneren Ende des Leithagebirges, mit knapp dreihundert Metern hat es auch getan.
Aber vergessen wir Berg oder Gebirge. Auch ohne alpine Bezeichnungen hat dieser Höhenrücken am Westrand des Neusiedler Sees Aufmerksamkeit verdient. Geologisch stellt er das Verbindungsstück zwischen Zentralalpen im Westen und Karpaten im Osten dar. Klimatisch unterliegt er den pannonischen Wetterbedingungen und das bedeutet, daß die Sommer überdurchschnittlich warm, trocken und lang sind, was sich in seiner besonderen Flora niederschlägt. Man findet Arten, denen es im restlichen Österreich eindeutig zu kühl ist. Außerdem beginnen die Pflanzen dort früher auszutreiben und zu blühen und vom kühleren Wienerwald kommend, kann man so dem Frühling etwas entgegeneilen.
Es ist Ende März und noch vor einigen Tagen lag überall Schnee, doch die Kornelkirsche setzt mit ihren kleinen gelben Blüten erste Farbtupfer in den Wald. Am Weg auf die höchste Erhebung, an offenen, grasbewachsenen Stellen blühen bläulich-violett Kuhschellen und ein gelbes Frühlings-Adonisröschen ist mir auch aufgefallen. Beide lieben diese Trockenrasenstandorte und beide brauchen den, ohnehin nur dünn mit einer Erdschichte bedeckten, darunterliegenden Kalk.
Der Weg auf den Zeilerberg führt durch den dort vorherrschenden Eichen-Hainbuchenwald (wobei Zerr- und Flaumeichen überwiegen) und rund um die fast baumlose Kuppe, die einen herrlichen Ausblick ins Umland, vorallem natürlich über den Neusiedler See freigibt, wachsen verstärkt Schwarzkiefern. Doch aufgrund des kargen, trockenen Standortes erreichen die Bäume nur geringe Höhen und vermischen sich stark mit Großsträuchern. Mehr als zwanzig Meter ist kaum drin.

Übrigens befindet sich am Beginn des Weges eine Höhle, die den wahrscheinlich einst zutreffenden Namen "Bärenhöhle" trägt und nach dem kurzen Eingangsbereich, in dem man noch gebückt stehen kann, verengt sie sich zu einem breiten Spalt, der sich weiter ins Innere des Berges zieht, wo man sich nur mehr kriechend fortbewegen kann.

Samstag, März 26, 2005

Eine kleine Idee

Diese Idee hatte ich ja schon letztes Jahr, aber ich fand kein wirklich geeignetes Medium um sie in die Tat umszusetzen.
Ich habe mich von meinen Walbüchern inspirieren lassen.
Mir geht es um die kleinen Feuersalamander, die mir bei meinen täglichen Spaziergängen unterkommen. Nimmt man sich die Zeit und betrachtet sie ein bißchen, muß einem sofort auffallen, daß das Muster ihrer gelben Flecken bei jedem Tier sehr eigen ist.
Walforscher haben, um ihre Wale unterscheiden zu können, Fotos von den Tieren gemacht. Bei Orcas geht es um die Rückenfinne, bei Buckelwalen um die Schwanzflosse und bei Grauwalen um die Kopfregion. Alle Körperteile weisen ähnliche Muster, Zeichnungen oder Formen auf, unterscheiden sich aber dann doch so sehr, daß jedes Tier eindeutig erkannt werden kann.
Na ja, und das denke ich mir nun bei meinen Feuersalamandern. Ich glaube, daß jedes Tier seine ganz eigene Färbung hat und könnte ich mir das Muster merken, könnte ich es wiedererkennen.
Nun habe ich seit einiger Zeit ein Mobiltelefon mit Kamerafunktion, die ich aber bisher nie genutzt habe. Das kleine Display und die nicht überragende Qualität haben mich nicht in Versuchung geführt, dazu bin ich von der analogen Fotografie ein zu hohes Qualitätsniveau gewohnt. Nur trage ich das Mobiltelefon gerne bei mir, es ist klein und wiegt ja fast nichts. Heute ist mir der erste Salamander über den Weg gelaufen und ich habe zum Test zwei Aufnahmen gemacht. Am Mobiltelefon nicht zu gebrauchen, aber auf den Computer übertragen welch Überraschung, denn das kleine Gerät fotografiert mit höherer Auflösung als es anzeigen kann.
Jetzt habe ich mein erstes Feuersalamanderfoto und die Qualität reicht völlig aus. Der Start einer Fotodatenbank ist gemacht! Ich will nun alle mir begegnenden Tiere fotografieren und ihre Muster vergleichen - mal sehen, ob ich welche wiedererkennen kann!

Mittwoch, März 23, 2005

Noch eine Vogelgeschichte

Mit dem eingezogenen Frühling sind durch ihr lebhafteres Verhalten und durch ihr munteres Zwitschern nun vorallem Singvögel leicht zu beobachten. Auch wenn man normalerweise bei Singvögeln nicht an sie denkt, so haben mich doch gerade ihre charakteristischen Laute auf sie aufmerksam gemacht.
"Tscharr-ackackack" gefolgt von einem "jäckjäckjäck".
Typische Laute einer Elster, die niedergeschrieben nur unzureichend ihren "Gesang" wiedergeben, doch hat man sie selbst gehört, bleibt er unverwechselbar.
Ich wollte im ersten Moment nicht glauben, was ich gehört hatte und blickte suchend in Richtung der Baumgruppe, von der die Laute gekommen waren und schon wieder kamen. Zuerst konnte ich den deutlich schwarz-weiß gefärbten Vogel nicht erkennen. Erst als zwei Krähen sich auf den Bäumen niederließen, sah ich die Elster als sie auf einen anderen Zweig hüpfte. Solange die Krähen da waren blieb sie übrigens stumm und ich hatte den Eindruck, daß die Krähen nur gekommen waren um zu sehen wer oder was sich da in dem Baum so lautstark geäußert hatte. Die Krähen bedrängten die Elster nicht und flogen bald wieder davon und doch hatte ich den Eindruck, daß sie ihr gezeigt hatten nicht übermütig zu werden.
Dies hier ist normalerweise kein Elsterngebiet, darum auch meine anfängliche Verwunderung. Die Landschaft ist zu wenig offen, ist zu sehr von Wald bedeckt und Elstern lieben offene Feld- und Wiesenfluren, die durchaus reich mit Bäumen und Buschreihen strukturiert sein können.
Ich habe die Elster nicht wieder gesehen oder gehört. Was immer auch sie hier her getrieben hat, sie hat wohl nicht das gefunden wonach sie gesucht hatte.

Dienstag, März 22, 2005

Frühlinsweiser

Die ersten gelben Huflattichblüten durchbrechen die Laub- und Moderschicht und verschönern so den Wegesrand.
Die Stare sind aus ihren südlichen Winterquartieren wieder zurück und beziehen ihre alten Nester. Teilweise sind sie noch in kleinen Trupps unterwegs. Flugkünstler sind sie ja nicht, so haben ihren Bewegungen immer etwas hektisches an sich und ihre eigene sternartige Silhoutte verstärkt den Eindruck noch.
Der Bärlauch treibt kräftig an und die neuen Sprossen sind schon wieder fünf bis zehn Zentimeter hoch. Außerdem erfüllt sein scharfer Knoblauchduft wieder manche Waldecke.
Kommt man an den Haselnußzweigen an, stäuben die hängenden Kätzchen schon und verbreiten gelbe Puderwolken.
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P.S: Die Saatkrähen sind übrigens auch wieder in ihre russische Heimat zurückgeflogen.

Montag, März 21, 2005

Äquinoktium

In meiner Monatszählweise herrschte ja schon den ganzen März der Frühling. Das Wetter hatte zuerst seine eigene Anschauung, ließ sich dann doch "überzeugen" und selbst für die Meteorologen ist nun, mit dem Äquinoktium der Frühling eingezogen.
Die Tag- und Nachtgleiche.
Tag und Nacht sind gleich lang, aber was heißt das schon? Für mich ist Tag "hell" und Nacht "dunkel" und wem gehört die Dämmerung? Also, wie misst man Tag und Nacht? Oder bedeutet Tag die Zeit in der die Sonne scheint, dann wären aber Teile der Nacht auch hell...
Na ja, wie auch immer, die Meteorologen bestimmen dieses Äquinoktium am Stand der Sonne, denn die steht dann genau senkrecht über dem Äquator. Und wenn sie senkrecht über dem Äquator steht, geht sie am Nordpol für sechs Monate auf und am Südpol für sechs Monate unter. Wie bestimmt man dort eigentlich einen Tag, oder hört die Zeit auf? Der Tagesablauf an den Polen ist für mich nur schwer vorzustellen, es sind nun mal Extrempunkte. Ich habe in einer Beschreibung einmal gelesen: "...zur Zeit der Tag- und Nachtgleiche dauert der Tag auf dem gesamten Erdball überall gleich lang..." - und was ist mit den Polen? Wie weit müßte man vom Pol weg sein, um eine Schwankung in der Helligkeit zu bemerken, ab wann verliert sich dieser Tag/Nacht-Rhythmus?
Irgendwo zwischen Polarkreis und Pol.
Am Polarkreis spielt das Äquinoktium keine wesentliche Rolle, dafür aber das Solstitium, die Sonnenwende. Einmal geht die Sonne einen ganzen Tag nie unter und sechs Monate später einen Tag nicht auf. Aber selbst dort verändert sie wenigstens im täglichen Rhythmus aus Steigen und Sinken ihre Stellung am Himmel. Gehen wir in noch niederere Breiten bleiben die Nächte noch eine Zeit lang hell. Ab welchen Breitengraden gibt es eigentlich dreihundertfünfundsechzig Nächte, so kurz sie auch sein mögen?
Na gut, weg von den Gedankenspielereien. Hier werden die Tage jedenfalls länger, ob absolut oder relativ ist egal und damit wird es auch wärmer, schöner, erfreuender, aufbauender, angenehmer.
Einfach Frühling!

Samstag, März 19, 2005

Katzenadler

Angeblich wird er so genannt.
Erstens, seiner Erscheinungsform wegen, zweitens, wegen seinen Lautäußerungen.
Um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen, es dreht sich um den Mäusebussard (Buteo buteo), unseren häufigsten Greifvogel.
Was sein Äußeres betrifft, so sieht er wirklich wie ein kleiner Adler aus (oder sieht ein Adler wie ein großer Bussard aus?), mit seinem braunen Gefieder und der eher gedrungenen Gestalt mit den breiten, brettartigen Schwingen und seine ausgestoßenen Schreie erinnern auch ohne viel Phantasie an ein scharfes, hohes Miauen einer Katze.
Diese Schreie haben mich heute auf sein Wiederauftauchen aufmerksam gemacht. Ein Auftauchen aus der langen winterlichen Verborgenheit. Die Vögel hielten sich zwar auch im Winter hier auf, suchten aber den Schutz von Bäumen und Hecken, wo sie auf den Zweigen sitzend auf Beute lauerten und sie nur bei Störungen zu kurzen, nieder über das Gelände streichenden Flügen zu anderen schutzbietenden Ansitzen aufflogen.
Heute jedoch schraubten sich zwei umeinander kreisende Tiere wieder in den weiten Himmel hinauf und stießen ihre markanten Schreie aus - sie holen sich wieder ihr Revier und vorallem holen sie sich nach all den Winterstürmen und der eisigen Kälte wieder den Himmel über diesem Land.
Auch wenn ich den Krähen, die sie ganz und gar nicht ausstehen können keine Freude bereite -
es ist schön sie hier zu wissen, es ist schön sie wieder zu hören und es ist schön ihre ruhigen, eleganten Gleitflüge neuerlich beobachten zu können. Der Himmel über dieser Gegend wäre um einiges ärmer, gäbe es sie nicht mehr.

Freitag, März 18, 2005

Zukunftsmusik


Blumen VII, originally uploaded by tonreg.

Darauf werden wir noch etwas warten müssen, aber es wird kommen...

Donnerstag, März 17, 2005

Erste Blumen

Noch vor zwei Tagen war der Boden von Schnee bedeckt und nun blühen schon die ersten Blumen - Schneeglöckchen und Primeln. Vorallem bei den Schneeglöckchen glaubt man, ihnen beim Wachsen zusehen zu können, so rasch treiben sie nun aus.
Überall sprießen frische Triebe und sind sie heute erst gerade sichtbar, öffnen sich morgen schon die kleinen weißen Blüten. Frühlingsboten, wie die wärmende Sonne, wie die wieder munter zwitschernden Vögel, faszinieren mich diese kleinen Blumen doch am meisten. Gerade waren sie noch von kaltem Schnee bedeckt in der dunklen Erde und doch hat sie etwas aufgeweckt, hat sie wach werden lassen und sie veranlaßt auszutreiben. Die Sonne kann es nicht gewesen sein und die zunehmende Wärme war wohl auch kaum zu spüren, isoliert eine dicke Schneeschicht doch ganz gut. Vielleicht war das Tauwasser des schmelzenden Schnees ein Auslöser, aber woher wußten diese kleinen Pflanzen wieviel Schnee noch auf ihnen lag?
Wir nehmen die Wunder der Natur so selbstverständlich hin, doch überlegt man sich ihre Abläufe näher, bleibt man mit offenem Mund staunend zurück.

Mittwoch, März 16, 2005

Krähen-Wirbelsturm

Noch sind sie da, wie es auch noch den Schnee gibt, doch bald werden sie, wiederum wie der Schnee, verschwunden sein. Nur werden sie sich nicht aufgelöst haben, sondern werden in ihre russische Heimat zurückgekehrt sein.
Zur Zeit treffen sie sich jedoch noch jeden Abend zu gewaltigen Schwärmen, bevor sie sich auf ihren Schlafbäumen niederlassen. Ich kann sie leider nur vom Boden aus beobachten, doch würde ich diese Saatkrähenschwärme gerne einmal aus ihrer Perspektive erleben - fliegend, sich dreidimensional bewegen könnend. Denn von unten betrachtet ergeben die unzähligen Vögel ein wildes Durcheinander, ein abenteuerliches Ineinander und ein rasend schnelles Umeinander. So bildet sich ein Wirbel der alle herumfliegenden Krähen mitzureißen scheint. Immer höher schrauben sich die Tierkörper empor, manche werden hinauskatapultiert, doch alle werden von diesem Sturm aus lebendigen Kreaturen, die anscheinend eine größere Einheit, ein neues Wesen erstehen lassen, wieder aufgesogen, ins Zentrum der sich drehenden Walze gerissen und können einfach nicht anders, als mitzuwirken.
Ich stehe am Boden und kann nur fasziniert das Schauspiel verfolgen. Und so sehr ich mich auch bemühe, ich konnte noch nie einen Zusammenstoß zweier Krähen beobachten. Es scheint, als ob der kollektive Rausch der die Vögel befällt, sie auch dazu befähigt, sich mit traumwandlerischer Sicherheit in dem Tumult von Tieren zu bewegen.

Montag, März 14, 2005

Winterbach

Die nun endlich wieder scheinende Sonne läßt den Schnee schmelzen und das Tauwasser macht ihn schwer, läßt ihn in sich zusammensinken. Der Schnee ist alt, seine Zeit ist vorbei und bald wird er verschwunden sein. Wie auch schon längst sein reines Weiß schmutzig geworden ist, so ist auch die ursprüngliche Leichtigkeit verlorengegangen.
Vor Wochen, als es tagelang schneite, als unendlich viele Schneekristalle niedersanken, sich anhäuften und die Landschaft wie ein Soufflè bedeckten, da veränderte der Schnee auch den Bach. An seinen Rändern türmten sich die leichten Flocken überhängenden Wattebäuschen gleich und zogen die Kontouren des Bachlaufes neu. In fließenden runden Linien zog sich der vom unberührten Weiß des Schnees geblendete, nun dunkle, fast schwarze Wasserlauf dahin. Auch leise war er geworden. Es war nicht so eisig kalt, daß der Bach gefror, aber das muntere Plätschern war einem stillen unauffälligen Dahinfließen gewichen.
Der im zarten Weiß der Schneemassen versunkene Bach schien selbst in winterlichen Gedanken versunken zu sein.

Samstag, März 12, 2005

Naturverständnis

Ich dachte mir ich hätte eines -
doch je mehr ich mich mit dem Thema beschäftige, umso mehr muß ich erkennen, daß es mir fehlt. Ich kann nur zitieren: "Ich weiß, daß ich nichts weiß!"
Ob "...viele nicht einmal das wissen" tut nichts zur Sache. Ich habe keines, darauf kommt es an, und dabei hätte ich so gerne eines.
Naturverständnis, ein Verständnis des Wesens der mich umgebenden Umwelt, ihrer Vorgänge, ihrer Wechselwirkungen, ihrer Bestandteile, ja ihrer Gesamtheit - ihrer Natur eben.

Heute, nach all den Jahren, komme ich immer mehr zum Schluß, daß man Natur nur verstehen kann, wenn man in ihr lebt, von klein auf.
Aber ich lebe nicht in der Natur, noch nicht einmal mit ihr, nein, ich lebe höchstens neben ihr her, auch wenn ich mich bemühe mich täglich ein paar Stunden in ihr aufzuhalten. Aber was sind schon ein, zwei Stunden, von täglich vierundzwanzig? Es wird nie mehr als ein Besuch, ein kurzes Vorbeischauen um mich danach wieder in meine künstliche Welt zurückzuziehen.
Zwei Stunden in einer Winterlandschaft sind schön, da muß nicht einmal die Sonne scheinen, es kann sogar schneien, denn nach diesen zwei Stunden kehre ich ja wieder in die Wärme, in die Behaglichkeit zurück. Ich muß mir in den zwei Stunden kein Essen suchen und auch keinen Schlafplatz, ich brauche mich nicht vor Gefahren zu fürchten, ich komme einfach und schaue und genieße.
Ich genieße, weil ich nichts brauche und weil ich nichts brauche muß ich auch nichts verstehen, sondern kann mir vorstellen und ausmalen, kann bewerten und beurteilen, kann eingreifen, stören und verändern, denn mich betrifft es ja nicht.
Nur möchte ich gerade das nicht, doch ohne Verständnis, wie sollte ich anders agieren? Es passiert mir zwangsläufig.

Ich war gerade krank. Mit Bettlägerigkeit und Rekonvaleszenz sind dabei fast drei Wochen vergangen, in denen ich so gut wie überhaupt nicht draußen gewesen bin - und ist es mir abgegangen? Nein, im Gegenteil, ich war froh nicht raus in Schnee, Wind und Kälte gehen zu müssen.
Noch ein Gedanke - wenn ich für jeden Tag meines Lebens annehme drei Stunden im Freien gewesen zu sein, und das auf meine vierzig Jahre hochrechne, dann war ich insgesamt nur fünf Jahre draußen, bei vier Stunden wären es etwa sechseinhalb Jahre und bei fünf etwas über acht Jahre. Alleine für die letzten drei Wochen müßte ich da, um auf die "täglichen" drei bis fünf Stunden zu kommen, zwischen sechzig und hundert Stunden aufholen.
Und überhaupt, Stunden im Freien müssen nicht Stunden mit der Natur sein.
Es schaut nicht gut aus, leider.

Freitag, März 11, 2005

Neustart


Land III, originally uploaded by tonreg.

Zuerst sind meine technischen Hilfsmittel "krank" geworden, dann ich...
Jetzt ist ein Monat vergangen, die Technik ist neu (und es macht Spaß wieder damit zu arbeiten ;-)
Der Schreibfluß bleibt aber unterbrochen und ich bin schon neugierig ob oder wie ich das tägliche "bloggen" wieder aufnehmen kann...

Mal sehen!